Chorgestühl der Predigerkirche

Beschreibung

Das eichene Chorgestühl mit der kurvigen Wangenform, der vorspringenden Scheibe und den Bücherschränkchen in den Ecken ist recht bescheiden gestaltet, wenn man etwa an das reich geformte Chorgestühl im nahen Dom denkt. Abgesehen von den Arabesken an der Rückwand aus der Renaissancezeit, verfügt es mit den bekrönender, Rosetten und Palmetten an den kleinen Eingangswangen über ähnliche Einzelformen wie das zerstörte alte Gestühl der Franziskaner in der Barfüßerkirche aus der Zeit nach 1291. Die Rose oder das Rosettenornament könnten in symbolischer Beziehung zum Blut Christi verwandt worden sein, die Palmetten vielleicht als Zeichen der Siegesfreude wie beim Einzug Christi oder der Könige in Jerusalem; doch muss man eingestehen, dass es heute nicht mehr leicht ist, solche Sinngehalte der christlichen Kunst zu erkennen und im richtigen Zusammenhang zu interpretieren. Stilistisch steht das Erfurter Gestühl norddeutsch-brandenburgischen Beispielen um 1300 nahe. Da aber die Chorschranke bauzeitlich einzuordnen sind, möchte man eigentlich eine frühere Entstehung annehmen.

(Textpassage aus dem Buch "Meister Eckhart und sein Kloster")

Spätere Befundung der Entstehung deutet auf das Jahr 1280 hin.

Details des Chorgestühls

Sitz des Priors

Der Sitzplatz des Priors im Dominikanerorden, somit warscheinlich auch der Sitzplatz Meister Eckharts.